von Maja Müller
•
9. Mai 2019
Wir kennen das alle. Wir wollen… gerechtfertigter Weise wollen wir. Nämlich glücklich sein. Erfolgreich sein. Abgesichert und in Wohlstand leben. Gesund sein. Reich sein. Was auch immer. Wobei wir uns, wenn wir ganz ehrlich sind, in diesen Wünschen (die Grundbedürfnisse mal ausgenommen) alle sehr ähnlich sind. Nur die Art, wie wir diese Ziele erreichen wollen ist bei jedem ein bisschen anders. In einem der vorigen Blogbeiträge habe ich über Glaubenssätze geschrieben und darüber, dass sie unser Sein und das was uns im Leben passiert, sehr stark mitbestimmen. Naheliegend ist jetzt die Idee, Glaubenssätze zu verankern, die uns dabei helfen könnten, unsere Wünsche zu erfüllen. Etwa solche: „Ich bin reich.“ „Das Geld fließt mir problemlos zu.“ Oder „Ich bin erfolgreich in meinem Beruf und verdiene so viel Geld, dass ich…“ Diese Idee ist alt, schon Murphy hatte sie und schien sie erfolgreich anzuwenden. Verschiedenste methodische Ansätze beinhalten genau diese Idee, nämlich sich selber so zu programmieren, dass der Erfolg von innen heraus angezogen wird. Derartige Versprechen diverser Bücher, Erfolgscoaches und Seminare sind groß und stecken die Ziele hoch. Ist ja auch ok so. Mit Hilfe dieser Angebote kann man Lösungen und Ideen für sich finden. Nicht zu vergessen ist allerdings, dass man für seinen Erfolg leisten muss. Möglichst mehr oder besser noch geschickter als die Anderen. Was mir dabei aber auffällt, ist, dass es nur ganz wenige wirklich schaffen, viel Geld zu verdienen. Das nur wenige zu glänzenden Vorbildern werden, die uns noch mehr von Reichtum und Erfolg träumen lassen. Aber warum bleiben so viele Menschen im Mittelmaß stecken? Oder schaffen es gar nicht? Und andere schaffen es, eine Menge Geld zu verdienen, sind aber trotzdem nicht so richtig glücklich. Wir brauchen ja nur mal umzuschauen, um zu erkennen, dass Karriere, Haus, Garten, jährlich zwei Mal in den Urlaub fliegen auch nicht so richtig glücklich machen. Erfüllung und anhaltende Zufriedenheit sieht man in den Gesichtern weniger Menschen. So richtig viel und echte Lebensfreude scheint nur selten damit zusammen zu hängen, die Ziele, die man sich gesteckt hat, erreicht zu haben. Sogar der erfüllte Wunsch nach einer glücklichen Familie mit Kindern hat trotz diesen schönen Glücks oft den Beigeschmack, dass man irgendwie immer noch unzufrieden ist und doch noch mehr vom Leben will. Meine Erkenntnis daraus ist, dass wir uns falsch orientieren. Gesellschaftlich geprägte Denkweisen, ach herrje - allein schon unser Schulsystem und wie und was wir darin lernen, haben einen riesen Einfluss auf das, was wir im Leben wollen. Es sind also Wünsche, die wir durch das, was im Außen auf uns einströmt, entstehen. Wir halten Dinge für wichtig, die eigentlich vor allem körperliche und egoistische Bedürfnisse befriedigen. Trotzdem (und zum Glück) aber immerhin geprägt durch unser individuelles Sein. Der eine ist künstlerisch begabt, der andere handwerklich, der dritte ist ein super Verkäufer oder Lehrer usw.. Soviel Kontakt zu uns selbst haben wir zum Glück fast alle. In der Bibel gibt es übrigens eine passende Geschichte: die von David und Schaul. Schaul will Erfüllung und Erfolg durch Leistung und David geht mit Vertrauen durchs Leben, ist glücklich und bekommt immer was er braucht. Und am Ende ist David König. Dieses Vertrauen Davids, was ist das für ein Vertrauen? In der Bibel steht, es ist die Verbindung zu Gott. Um es lebendiger zu machen, könnte man auch sagen, es ist die Verbindung zu deinem Innersten (viele sagen, genau dort - im Herzen - ist deine Verbindung zu Gott). Jeder Mensch hat von Geburt an seinen Lebensplan. Jeder Mensch fühlt sich von daher im Leben angetrieben, zu suchen, bis er gefunden hat, wonach er sucht. Meistens verwechseln wir dieses Gefühl der Sehnsucht nach Erfüllung mit dem Bedürfnis des Erreichens von selbst gestellten Zielen. Dann sind wir im Leistungsprinzip. Das Erreichen eines Zieles bewirkt ziemlich schnell, dass wir den nächsten unerfüllten (Ego-) Wunsch in uns spüren. Bis wir resigniert aufgeben, weil Zufriedenheit eben unerreichbar scheint. Jeder Mensch hat Sehnsucht nach echter Lebensfreude und Erfüllung. Jeder Mensch hat eine Lebensaufgabe, die wenn er sie findet, sehr erfüllend für ihn ist und ihn glücklich macht. Nicht unbedingt ist dieses Glück mit Reichtum verbunden. Vielleicht ist dein Lebensplan ja auch, Vertrauen zu lernen, für andere da zu sein oder Weisheiten zu finden und zu verbreiten? Wie man seine Lebensaufgabe findet? Hör auf deine innerste Stimme. Lerne den Unterschied zwischen deinen Egobedürfnissen und -wünschen und deiner inneren Stimme erkennen. Fang an, dem Schicksal zu vertrauen und darauf, dass es dich ganz sicher dahin führt, wo du hin sollst. Manchmal musst du durch Misserfolg dazulernen. Manchmal musst du in Sackgassen laufen um zu erkennen, dass das nicht dein Weg ist. Viele Male nimmst du schwere Erfahrungen auf dich, die dich aber innerlich wachsen lassen. Du wirst oft auf Menschen treffen, die dir helfen. Wie zum Beispiel auf Lehrer, gute Kinesiologen 😊, Bücher oder Seminare . Die Wege Gottes sind unergründlich 😉 Unterwegs sammeln wir fast alle Verletzungen, Erlebnisse, die schwer zu verarbeiten sind oder tun Dinge, die zu viel Energie gekostet haben (das Leistungsprinzip führt heutzutage leicht mal ins BurnOut). Heilung ist notwendig und diese zu bekommen bedarf manchmal Unterstützung. Du wirst die Hilfe finden, die du brauchst! Wenn du danach suchst und lernst zu vertrauen. Und wenn du merkst, dass deine Seele nicht nach Anerkennung und Erfolg in der Welt sucht, sondern danach, ihren Weg zu finden, den Sinn ihres Lebens zu erfüllen. Wie kann man seinen Weg zur Lebensfreude finden? Ich würde sagen, jeder auf seine Weise. Mir hilft es, in mich zu hören, welches Tun mich frei und leicht sein lässt. (Erfolgreich zu sein ist zwar ein ähnliches Gefühl, bleibt aber nur kurz!) Da wo ich echte Freude spüre, bin ich richtig. Die Lebensfreude steigt, wenn du dir selber näher kommst. Wenn du nicht Erwartungen anderer oder die der Gesellschaft zu erfüllen versuchst, sondern dir selber treu bist. Hinweise findet man überall im Leben. Fang an zu suchen! Je nachdem wofür du bereit bist, findest du. Denk mal drüber nach. Denk mal zurück! Bestimmt erkennst auch du, dass im Leben das Schicksal immer wieder genau das gebracht hat, was im Nachhinein wichtig, hilfreich oder lehrreich für dich war. Denk auch mal darüber nach, was du als Kind gern gemacht hast oder bei welchen Tätigkeiten du als Erwachsener Erfüllung gespürt hast. In der Kindheit sind wir unserem Innersten und unserer Lebensaufgabe noch viel näher als später im Erwachsenenalter. Ich wünsche Dir viel Freude beim Finden!